Zuchtstamm_Lakenfelder

Der Zuchtstamm – Größe, Zusammenstellung, Haltung

Die Zuchtsaison startet bei vielen mit den Überlegungen zur Zusammenstellung des Zuchtstamms. Sind zum Zeitpunkt des Zuchtanfangs meist nur noch die Tiere verblieben, die auch in die Zucht gehen.

Erfolgreiche Zucht

Viele Wege führen zum Ziel. Manche sind bloß deutlich schneller. Wer lediglich Ausgleichspaarungen mit einer hohen Zahl an Nachzuchten betreibt, mag auch erfolgreich sein, mit eingeschränkten Platzverhältnissen ist dies bloß kaum möglich. Das Führen eines Zuchtbuches mit detaillierten Aufzeichnungen zur Abstammung, Leistung etc. kann schnell auf den richtigen Weg führen.

Zuchttiere

Da die Zucht nicht nur reine Vermehrung bedeutet, sondern die Nachzucht die Ausgangstiere in der Qualität widerspiegeln bzw. eine Verbesserung darstellen sollten, ist die Wahl der Elterntiere ausschlaggebend. Sind nur wenige Tiere erfolgsversprechend, sollte auch nur auf diese zurückgegriffen werden. Die Tiere, die in den Zuchtstamm gelangen, sollten ihre Rasseattribute am besten erfüllen. Wer eine Zuchtbuchführung und Aufzeichnungen vom Ei bis zum fertigen Ausstellungstier betreibt, weiß genau was die Elterntiere vererben. Daher schwören viele Züchter*innen auf ihre Alttiere.

Dem Hahn kommt eine besondere Rolle zu. Heißt es nicht umsonst: „Der Hahn ist der halbe Zuchtstamm.“ Befruchtet er im Idealfall alle seine Hennen und gibt demnach seine Gene an alle seine Küken weiter. Daher muss der Zuchthahn möglichst allen Ansprüchen Genüge tun. Kommt nur ein Hahn zum Einsatz, schränkt das die Zuchtbasis ein. Mehrere Stämme schaffen eine breitere Zuchtgrundlage.

Zuchtstammgröße

Wichtige für die erfolgreiche Zucht ist neben der richtigen Auswahl der Zuchttiere die Zuchtstammgröße. Hier gibt es nicht die eine richtige Zuchtstammgröße. So sollten die jeweilige Rassen und Größe der Tiere betrachtet werden. Leichte Rassen wie Andalusier und Ramelsloher oder verzwergte Rasse wie Amerikanische Zwerg-Leghorn und Dt. Zwerg-Wyandotten können getrost in Stammgrößen von bis zu 1,8 gehalten werden, ohne dass es zu Einbußen in der Befruchtung kommt. Anders sieht es hingegen bei schweren Rassen wie Brahma und Cochin aus. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Sind es zu viele Hennen leidet die Befruchtung, sind es zu wenige Hennen macht sich dies am Rückengefieder der Hennen bemerkbar. Bei Kämpferrassen und Urzwergen haben sich bei vielen Züchter*innen kleine Stammgrößen bis hin zu 1,1 bewährt.

Eine Abwägung über die Platzverfügbarkeit und eine Planung über die Zahl der Nachzucht sind vorab wichtig und zudem ausschlaggebend für die Zuchtstammgröße.

Ein Zuchtstamm der Rasse Sebright

Zeitpunkt der Zusammenstellung des Zuchtstamms

Überlegungen für das neue Zuchtjahr sind hinsichtlich des Schaukalenders und der eigenen Rasse ratsam: Wie lange ist die Entwicklungszeit meiner Rasse? Wann fange ich mit dem Bruteiersammeln an? Wann ist der ideale Schlupftermin?

Die Großrassen benötigen länger als die Zwerghühner, um sich vollständig zu entwickeln. Letztere können noch im April und Mai schlüpfen, um sich voll zu entwickeln. Für die Großrassen ist ein früherer Termin im Februar und März ideal.

Nach der Ausstellungssaision kann meist die Zusammenstellung beginnen. Dann haben die Tiere noch einige Zeit, um die Hackordnung herzustellen. Der Hahn sollte keinesfalls zu spät zu den Hennen gesetzt werden. Eine zufriedenstellende Befruchtung wird nicht immer sofort erreicht. Beim Wechsel eines Hahns ist zudem für das Bruteisammeln zu beachten, dass nach einer erfolgreichen Begattung die Eier in den nächsten Wochen noch von diesem Hahn befruchtet sind und nicht sofort vom neu zugesetztem Hahn.

Haltung des Zuchtstamms

Die richtige Vorbereitung schlägt sich auch im Erfolg wieder. Tageslichtlänge, Fütterung und Haltung sind neben dem Zeitpunkt der Zusammenstellung ebenso bestimmende Faktoren.

Vor der Bruteisammlung sollten die Tiere in Zuchtkondition kommen. Während der Bruteisammlung sollte dann aber die Fütterung energie- und vitaminreich sein, denn vitale und frohwüchsige Küken kommen nur von gut versorgten Zuchttieren.

Text: Kutsche; Fotos: Backert

Nach oben scrollen