Amerikanische-Zwerg-Leghorn_Hahn

Amerikanische Zwerg-Leghorn – perfektes Ebenbild der Großrasse

Die Amerikanischen Zwerg-Leghorn scheinen sowohl die guten Leistungseigenschaften als auch die Eleganz der Großrasse bei ihrer Verzwergung nicht verloren zu haben. Der Name Leghorn kommt nicht wie irrtümlich angenommen vom fleißigen Legen, sondern von dem Herkunftsort der Leghorn. So stammen sie von einfachen italienischen Landhühnern aus der Hafenstadt Livorno (abgewandelt zu Leghorn) ab.

Der Ursprung steckt bereits im Namen

Von der Hafenstadt Livorno haben sich die Leghorn weit verbreitet. Lange Zeit gab es nur die Großrasse, bis in den USA 1940 auch die Zwerg-Leghorn die Anerkennung erhielten. In Deutschland scheiterten aus verschiedenen Gründen die Versuche eine Zwergform dieser inzwischen weltweit berühmten weißen Rasse mit guten Legevermögen zu züchten. Nach Importen von Bruteiern der Zwerg-Leghorn im Jahr 1962, brachte sie Fritz Treiber dann auch in Deutschland zur Anerkennung.  

Der Aufschwung der Zwerg-Leghorn blieb aus

Nach der Anerkennung 1964 beschäftigten sich nur wenige Züchter mit dieser Rasse. Die Gründe sind unklar. Liegt es daran, dass sie in Deutschland nur in weiß anerkannt sind? In den USA haben sich bis 1981 neun weitere Farbenschläge und sechs Farbenschläge in rosenkämmig entwickelt. Hierzulande waren die nahverwandten Zwerg-Italiener in verschiedenen Farbenschlägen bereits im Standard zu finden. Ist dieser Umstand ausschlaggebend gewesen für die fehlende Verbreitung der Amerikanischen Zwerg-Leghorn?

1994 mit dem Wettbewerb um den Goldenen Siegerring waren 84 Tiere zu sehen und wohl der Höhepunkt der Rasse. Sind aktuell nur rund ein Viertel der Tiere auf Großschauen anzutreffen. 32 Zuchten der Amerikanischen Zwerg-Leghorn wurden zur letzten Zuchttierbestandserfassung 2022 erfasst. Es lässt sich erhoffen, dass sich noch mehr Züchter der eleganten Rasse widmen.

Amerikanische Zwerg-Leghorn sind elegant und leistungsstark

Die Zuchtidee der Amerikanischen Zwerg-Leghorn beruht ähnlich wie bei der Großrasse auf Leistungsstärke und Schönheit. Die typische Form der Leghorn ist geprägt durch einen langen, gut ausgerundeten und waagerecht getragener Rumpf mit fest anliegendem Gefieder. Auch die Flügel liegen straff am Körper an und werden waagerecht getragen. Der Rücken geht leicht hohl in den breiten, hochgetragenen Schwanz über, der bei dem Hahn gut und reich besichelt ist. Der Kopf ziert ein Einfachkamm, der aus fünf Zacken besteht. Bei der Henne neigt sich der Kamm hinten zur Seite und beim Hahn ist die Kammfahne typischerweise waagerecht abstehend.

Die Amerikanischen Zwerg-Leghorn sind wie bereits beschreiben nur in Weiß anerkannt. Das Gefieder wird in reinem und glänzendem Weiß gefordert. Tiere mit gelblichen oder gräulichen Gefieder sind nicht gewünscht.  

Da dieser Typ der Zwerg-Leghorn sich nicht mit anderen europäischen Zuchtlinien deckte, wurde der Namenszusatz „Amerikanische“ geschaffen, um die amerikanisch-deutsche Zuchtlinie von der niederländischen und der englischen abzugrenzen.

Eifrige Futtersucher

Amerikanische Zwerg-Leghorn zeigen sich als emsige Futtersucher und haben einen ausgeprägten Bewegungsdrang. Selbst die Küken zeigen sich bereits als gute Futtersucher. Die Brut muss jedoch durch Kunstbrut oder Naturbrut anderer Rassen erfolgen, da die Amerikanischen Zwerg-Leghorn nur sehr selten brüten. Bei Interesse an dieser Rasse gibt der SV der Züchter Amerikanischer Leghorn und Zwerg-Leghorn gern Auskunft.

Text: Kutsche; Fotos: Proll, Schellschmidt, Wolters

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