Wachteleier auf der Horde

Die Kunstbrut – die Kunst des Brütens

Die Kunstbrut ist wahrlich keine neue Erfindung. Es ist eine traditionelle Art der Brut und das
Pendant zur Naturbrut. Das Wort Kunstbrut bezieht sich auf die künstliche Brut, doch ist es auch
eine Kunst Küken auszubrüten. Es sind die jahrhundertalten Erfahrungen, die gemacht wurden,
um die künstliche Brut optimal zu gestalten.

Historischer Brutschrank
Ein historischer Brutschrank

Ein Blick in die Geschichte der Kunstbrut

Das Ziel der Domestikation war es die Wildtiere zum Nutzen der Menschen zu zähmen. Dazu
gehörte auch die Tiere in Folge der Haustierwerdung in größeren Mengen zu vermehren. So auch
das Geflügel, denn war der Wunsch nach höherer Legeleistung, Lebendgewicht und
Reproduktionssteigerungen sicher vorhanden. Letzteres konnte aber durch mangelndes Wissen
über Temperatur, geschweige denn über Elektroenergie nicht gezielt umgesetzt werden. So ist es
doch fast ein Wunder, dass vor über 2000 Jahren bereits in China und Ägypten die ersten
Brutöfen vorhanden waren. Mit Hilfe von Sonnenenergie sowie der Verwendung von
Mist zur Wärmeerzeugung wurden die Eier in Lehmbrutöfen ausgebrütet. Auch Überlieferungen von dem Griechen
Demokritos belegen eine frühe Kunstbrut in Europa.
Erst in der Frühen Neuzeit wurde sich mit der Kunstbrut näher beschäftigt. Schließlich wurde die Kunstbrut mit dem
Wechsel vom 19. zum 20. Jahrhundert vorangebracht.
Die ersten Brutmaschinen wurden mittels Petroleumleuchten erhitztes Wasser betrieben. Später
erfolgte die Heizung neben Petroleum auch mit Elektrizität. Der Erfindergeist und das
Fortschreiten technischer Möglichkeit gerade in England, Deutschland und Frankreich ließen die
Erträge der Kunstbrut enorm steigern. Daher wurde die Kunstbrut sowohl für die Industrie als
auch für den Rassegeflügelzüchter ein probates Mittel der Brut.

Verschiedene Modelle

Viele Modelle sind heutzutage auf den Markt zu finden. Relevant für die Haltenden und
Züchtenden von Geflügel sind jedoch Brüter mit einem Fassungsvermögen von ca. 10 bis 500
Eiern. Von Flächenbrütern bis hin zu Motorbrütern, vollautomatisch oder halbautomatisch, ein
Fassungsvermögen von sechs Eiern bis mehrere tausend Hühnereier: es gibt ein großes Angebot
an Brutmaschinen bzw. Brutapparaten. Wer sich für die Kunstbrut entscheidet, muss sich über die
passende Brutmaschine im Klaren werden.

Brutmaschine Wachteleier
Ein Blick in die Brutmaschine

Was ist bei der Kunstbrut zu beachten?

Die Kunstbrut ist eine kleine Kunst, denn wirken sich Fehler gerade von Temperatur und
Feuchtigkeit negativ auf die Brut und deren Ergebnis aus. Jedoch sind viele Brutapparate
mittlerweile soweit automatisiert, dass die bedienende Person nach Einstellungen von Temperatur,
Luftfeuchtigkeit, Wendung, Kühlzeit etc. eher eine kontrollierende Rolle hat. Wichtig ist aber vorab
die richtige Wahl des Aufstellortes. Hier ist auf eine konstante Temperatur und wenig
Sonneneinstrahlung zu achten. Meist kann sich auf die Angaben der Herstellerfirmen
verlassen werden.

Jede Geflügelart hat andere Brutparameter

Ob Hühner, Zwerghühner, Wachtel oder Gans und Ente jede Art hat eigene Parameter der Brut,
die es zu beachten gilt. Angefangen bei den verschieden Brutzeiten und dem damit
einhergehenden Umlegen in die Schlupfhorden unterscheiden sich die Arten voneinander. Bei
Wassergeflügel kommt dem Kühlen und der Luftfeuchtigkeit eine große Rolle zu.
Bruttabellen für die Kunstbrut in denen Werte zu den einzelnen Arten angeben sind, geben genauso Aufschluss wie
ein intensiver Austausch mit kunstbruterfahrenden Personen und der Blick in die
Herstellerangaben der Brutapparate.

Text: Kutsche; Fotos: GZ-Archiv, Gebert

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