New Hampshire, goldbraun - Nummer 1 der beliebtesten Hühnerrassen

Hühnerrassen im Beliebtheitsranking

In der Bestandserfassung des BDRG wurden 2020 in rund 15 000 Zuchten circa 131 000 Hühner erfasst. Besonders auffällig wird bei der Rangliste, wie nachhaltig sich der 2. Weltkrieg auswirkte. Unmittelbar nach dessen Ende kamen Hühnerrassen zur Anerkennung und Verbreitung, die heute dominieren.

Aus den USA an die Spitze

Fast 800 Zuchten ließen die New Hampshire in Goldbraun einsam an der Spitze stehen. Dabei kamen 2020 genau 7759 Tiere in der Zucht zum Einsatz. Allein diese Werte bringen die hohe Wertschätzung für die Rasse zum Ausdruck. Auch die Beliebtheit der gleichfarbigen Zwerg-New Hampshire verdeutlicht dies.

Auf Platz 2 der Hühnerrassen folgten die schwarzen Australorps, die fast zeitgleich mit den Vorgenannten zur Anerkennung kamen. 638 Zuchten mit 6365 Zuchttieren sind ebenfalls beeindruckend. Dabei handelt es sich nur um „schwarze Hühner“.

Einst seltene Hühnerrassen

Marketing ist alles – zumindest, wenn sich der Blick auf die Vorwerkhühner richtet. Sie stehen auf der Roten Liste, sind aber nicht gefährdet. Angesichts von 597 Zuchten und 5551 Zuchttieren besteht dazu jedoch keinerlei Anlass mehr. Die Werbung, vor allem auch außerhalb der Organisation der Rassegeflügelzüchter, sorgte für diese enormen Zahlen.

Platz 4 belegten die Marans, schwarz-kupfer, mit 578 Zuchten und 5093 Zuchttieren. Deren Alleinstellungsmerkmal ist die dunkel-rotbraune Schalenfarbe der Eier. Darin dürfen auch aus Schönheitsgründen niemals Zugeständnisse gemacht werden. Platz 5 geht wiederum an eine Zwiehuhnrasse aus den USA. Die Amrocks verfügten über 417 Zuchten mit 4148 Zuchttieren. Zusätzlich zu wirtschaftlichen Aspekten überzeugen sie mit der Unterscheidbarkeit der Geschlechter bei den Eintagsküken.

Hühnerrassen mit Eigenheiten

Gleiches kommt auch bei den Bielefelder Kennhühnern, kennsperber, zum Tragen. 388 Zuchten mit 3495 Zuchttieren waren und sind enorme und positive Zahlen. Die Kombination aus Legeleistung und Fleischertrag sind ihr Aushängeschild. Damit haben sie auch die Welsumer, rost-rebhuhnfarbig (362 Zuchten/3421 Zuchttiere), überflügelt. Diese Niederländer sind eine der Stammrassen der Bielefelder und begeistern ebenfalls mit braunen Eiern.

Mit den Sundheimern (306/2628) landete eine Lokalrasse auf Platz 8. Sie standen einstmals in einer Reihe mit zahlreichen deutschen Schlägen. Diese sind aber allesamt verschwunden oder in der Wirtschaftsgeflügelzucht aufgegangen.

Klassiker und Emporkömmlinge

Erst auf Platz 9 finden wir die Italiener in Rebhuhnhalsig (281/3413). Sie waren und sind der Inbegriff der Hühner und zieren allerlei Kinderbücher. In der Verbreitung stehen sie aber im Schatten anderer Hühnerrassen. Mit den Dresdnern in Braun (232/2362) endet die Top-10. Diese sind eine planmäßig erschaffene Züchtung aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg.

Vom Land- zum Zweinutzungshuhn

Sowohl die New Hampshire, Australorps als auch die Amrocks kamen um 1950 hierzulande an und sorgten für einen enormen Aufbruch der Hühnerzucht. Mit ihren Leistungswerten stachen sie die „klassischen“ Hühnerrassen aus. Heute bezeichnet man diese Rassen als Zweinutzungshühner. Mit den Bielefelder Kennhühnern und Dresdnern entstanden recht bald auch hierzulande entsprechende Rassen.

Populäre Rassen

Die Italiener sind mit ihrer enormen Farbenschlagvielfalt die Nummer eins, wenn man alle Farbenschläge zusammenzählt. Unter dieser Prämisse sind gleichermaßen die Brahma, Deutschen Wyandotten, Orpington und Deutschen Reichshühner sehr beliebt und verbreitet.

Text: Holger Schellschmidt; Fotos: Rudi Proll (1), Holger Schellschmidt

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