Deutsche Modeneser Gazzi rotfahl

Bestandserfassung bei unseren Tauben

Unsere Rassetauben verfügen nicht nur über eine enorme Rassevielfalt, sie sind auch in den Merkmalen und Farbausprägungen sehr divers. Unzählige Varianten gelten daher laut Bestandserfassung als absolute Raritäten, und so mancher Preisrichter wird wohl in seiner Laufbahn nie alle anerkannten Züchtungen zu Gesicht bekommen.

In diesem Beitrag betrachten wir die Zahlen von der Zuchttierbestandserfassung 2023 etwas genauer.

Gruppen von Tauben

Von jeher werden die Rassetauben in Gruppen eingeteilt, so auch bei der Bestandserfassung. Anhand der Zahlen für die bestehenden Zuchten, lässt sich auch die Beliebtheit ablesen. So sind die Formentauben in jeder vierten Zucht heimisch (8383 Zuchten/24,68 %). Diesen folgen die Farbentauben (6011/17,91 %) und Tümmlertauben (5349/15,94 %). Auch die Huhntauben (4388/13,08 %) und Kropftauben (3699/11,2 %) schaffen es noch auf über 10 Prozent. Seltener sind die Trommeltauben (1998/5,95 %), Strukturtauben (1647/4,91 %) und Mövchentauben (1016/3,03 %). Die Gruppen der Warzentauben (446/1,33 %) und Spielflugtauben (317/0,94 %) werden hingegen nur sehr selten züchterisch betreut. Diese Auflistung lässt aber die Anzahl der Rassen außer Betracht, die sich zum Teil sehr deutlich unterscheidet.

Beliebteste Rassen bei der Bestandserfassung

Dies wird vor allem dann deutlich, wenn man die beiden beliebtesten Rassen betrachtet. Die Bestandserfassung führen die Deutschen Modeneser (2284 Zuchten/25762 Zuchttiere) und Kingtauben (1592/13837) an. Beide zählen zu den Huhntauben und bilden diese Gruppe fast allein. Die Strasser (1074/10836), Deutsche Schautauben (926/8849) und Luchstauben (719/7693) folgen als Formentauben auf den weiteren Plätzen. Auf Rang fünf schaffen es die Altenburger Trommeltauben (827/7428). Auf den weiteren Rängen der Top-10 finden sich die Texaner (679/6132), Coburger Lerchen (511/6079) , Brünner Kröpfer (512/5690) und Mährischen Strasser (655/5622) – bis auf die Brünner Kröpfer allesamt Formentauben.

Seltenste Rassen bei der Bestandserfassung

Einigen Rassen haben zur Zuchttierbestandserfassung 2023 gar keinen Eintrag und wurden damit nicht erfasst. Andere Rassen hingegen haben zwar einen Eintrag, sind aber nach der Anzahl der Zuchttiere am unteren Ende zu finden.

Sehr selten sind die Polnischen Kalotten mit nur 4 Zuchttieren in einer Zucht, die Königsberger Reinaugen mit Haube – unbefiedert (2 Zuchten/4 Zuchttiere), wobei die Königsberger Reinaugen in den Varianten bestrümpft und ohne Haube in weiteren Zuchten betreut werden, und die Sächsischen Mondtauben mit Rundhaube (4/1), wobei die haubenlose Variante gleich durch mehrere Zuchten betreut wird. Die Batschkaer Tümmler hingegen sind nur in einer Zucht mit 5 Zuchttieren vertreten.

Text: Schellschmidt, Kutsche; Fotos: Proll (6), Schellschmidt

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