Unsere Rassetauben verfügen nicht nur über eine enorme Rassevielfalt, sie sind auch in den Merkmalen und Farbausprägungen sehr divers. Unzählige Varianten gelten daher laut Bestandserfassung als absolute Raritäten, und so mancher Preisrichter wird wohl in seiner Laufbahn nie alle anerkannten Züchtungen zu Gesicht bekommen.
Gruppen von Tauben
Von jeher werden die Rassetauben in Gruppen eingeteilt, so auch bei der Bestandserfassung. Anhand der Zahlen für die bestehenden Zuchten, lässt sich auch die Beliebtheit ablesen. So sind die Formentauben in jeder vierten Zucht heimisch (9452 Zuchten/25,26 %). Diesen folgen die Farbentauben (7359/19,26 %) und Tümmlertauben (5768/15,42 %). Auch die Huhntauben (4884/13,05 %) und Kropftauben (3965/10,6 %) schaffen es noch auf über 10 Prozent. Seltener sind die Trommeltauben (2164/5,78 %), Strukturtauben (1894/5,06 %) und Mövchentauben (1094/2,92 %). Die Gruppen der Warzentauben (494/1,3 %) und Spielflugtauben (343/0,92 %) werden hingegen nur sehr selten züchterisch betreut. Diese Auflistung lässt aber die Anzahl der Rassen außer Betracht, die sich zum Teil sehr deutlich unterscheidet.
Beliebteste Rassen bei der Bestandserfassung
Dies wird vor allem dann deutlich, wenn man die beiden beliebtesten Rassen betrachtet. Die Bestandserfassung führen die Deutschen Modeneser (2427 Zuchten/26854 Zuchttiere) und Kingtauben (1695/15500) an. Beide zählen zu den Huhntauben und bilden diese Gruppe fast allein. Die Strasser (1197/12197) und Deutsche Schautauben (1090/10295) folgen als Formentauben auf den weiteren Plätzen. Auf Rang fünf schaffen es die Altenburger Trommeltauben (879/8223). Auf den weiteren Rängen der Top-10 finden sich die Luchstauben (819/8815), Texaner (792/6912), Mährischen Strasser (717/6552), Show Racer (699/6053) und Coburger Lerchen (624/7608) – allesamt Formentauben.
Bestandserfassung nach einzelnen Varianten
Um Vergleiche zu den anderen Gattungen beim Rassegeflügel ziehen zu können, lohnt auch der Blick auf die einzelnen Varianten. Diese werden in der Bestandserfassung umfangreich dargelegt, und rund 150 Zuchten sind die Schwelle, um es unter die besten 20 zu schaffen.
Die Mischung aus Formen- und Huhntauben setzt sich auch hier fort. Ganz vorn landeten 2020 die Kingtauben, weiß (425 Zuchten/4522 Zuchttiere), dich gefolgt von den ebenfalls weißen Mittelhäusern (412/4558). Schwarze Deutsche Modeneser, Schietti (328/4164), Texaner, kennfarbig hell (315/3235), und die Strasser in Blau ohne Binden (301/3446) folgten mit jeweils über 300 Zuchten. Die Plätze sechs bis zehn, mit jeweils über 200 Zuchten, belegten die Coburger Lerchen, silber o. Binden (279/3388), Kingtauben, blau mit schwarzen Binden (269/2682), Altenburger Trommeltauben, erbsgelb (227/2141), Strasser, schwarz (202/2296) und Arabischen Trommeltauben, weiß (200/1929).
Kingtauben weiß Mittelhäuser weiß Deutsche Modeneser Schietti schwarz
Nahe an den Spitzenplätzen
Die Mährischen Strasser, schwarz (196/1917), Kölner Tümmler, weiß (190/1892), Coburger Lerchen, silber mit Binden (189/2284), Deutsche Schautauben, blau mit schwarzen Binden (177/2008) und Pfautauben, weiß (176/1495) bildeten das Verfolgerfeld bei der Bestandserfassung.
Deutsche Modeneser, Schietti, in Blau mit schwarzen Binden (168/1789), sowie Blau ohne Binden (158/1592) folgten auf den Plätzen 16 und 17. Letzteren belegten aber auch die Kingtauben, schwarz (158/1519), und Kupfergimpel, Schwarzflügel (158/1825). Diesen folgten die Coburger Lerchen, gelercht (156/1936), und Strasser, rot (154/1569). Den 20. Platz teilten sich die Orientalische Roller, schwarz (151/1688), und die Texaner, kennfarbig dunkel (151/1536).
Texaner kennfarbig hell Strasser blau ohne Binden Coburger Lerchen silber ohne Binden
Text: Holger Schellschmidt; Fotos: Rudi Proll (6), Holger Schellschmidt