Australorps_Hahn_blau-gesäumt

Australorps – beliebte und leistungsstarke Australier

Australorps sind nach wie vor eine der beliebtesten Rassen in Deutschland. So sind zur letzten Zuchttierbestandserfassung im Jahr 2022 775 Zuchten erfasst worden. Damit stehen sie auf Platz 3 der meist gezüchteten Hühnerrassen im BDRG. Doch woher kommt ihre Popularität?

Der Ursprung liegt in Australien

Anfang 1900 wurden die Australorps zunächst als reine Leistungsrasse aus einheimischen Landhühnern und Orpington erzüchtet. Laut anderen Quellen fanden auch Croad Langschan Verwendung. Zunächst nannte man die Nachzuchten „Australian Orpington“, später wurden sie einfach als Australorps bezeichnet. Antrieb für die Kreuzung war vor allem wirtschaftlicher Natur. Eine Rasse mit guten Schlachteigenschaften und hervorragender Legeleistung war das Ziel. Nach einigen historischen australischen Schriften legte eine Henne im Legewettbewerb sogar 338 Eier in einem Jahr. Ob diese Angabe stimmt, mag zu bezweifeln sein, aber trug sie zur raschen Verbreitung der Australorps in Australien bei.

Australorps_Kunstdruck

Export und Anerkennung der Australorps

Amerikanische Züchter importieren die Tiere um 1925 und brachte sie 1929 zur Anerkennung im „Standard of perfection“. In Deutschland wurden sie erst 1952 in den Standard aufgenommen. Bei den ersten Importen der Australorps handelte es sich um Bruteier von Leistungszuchten, die zwar in Leistungsmerkmalen beeindruckten, aber noch nicht auf Ausstellungen überzeugen konnten. Eine Typverbesserung wurde dann im deutsch-holländischen Raum vor allem durch die Rassen Rheinländer und Barnevelder vorgenommen. Zudem verfestigten Tiere mit starkem Grünglanz aus England Form und Farbe.

Drei Farbenschläge

Die schwarzen Australorps wurden als erstes in den Standard aufgenommen und sind seit jeher auch der Hauptfarbenschlag der Rasse. Der weiße Farbenschlag wurde unter Verwendung von weißen Plymouth Rocks, weißen New Hampshire und weißen Ramelsloher erzüchtet. Die Anerkennung erhielten sie nach langen Zuchtbemühungen 1981. Der Abschluss macht der blau-gesäumte Farbenschlag. Dieser wurde durch Kreuzungen aus weißen und schwarzen Tieren, sowie durch blaue Niederrheiner, Orpington, blaue Andalusier und blau-gesäumte Rheinländer. Die Anerkennung erhielt der Farbenschlag dann 1988. Gerade bei den blau-gesäumten Australorps ist zu beachten, dass neben einigen schwarzen auch splash-farbige Tiere in der Nachzucht fallen.

Australorps sind kräftige Hühner

Australorps sind große, kräftige Hühner. Laut Strandard sind sie Hühner mittleren Gewichts, wobei der Hahn ein stolzes Gewicht von 4 kg und die Henne ca. 3 kg auf die Waage bringen. Dennoch sind die Tiere äußerst elegant. Um diese Eigenschaft nicht zu verlieren, sollten die Tiere auch nicht schwerer werden. Der Rumpf ist breit und wird waagerecht getragen. Der Rücken ist nicht zur kurz. Dabei geht der Halsbehang fließend in einem leichten Bogen zum breiten Sattel über. Der Schwanz hat breite Steuerfedern, die beim Hahn durch viele gebogene Deckfedern bedeckt werden. Die Henne trägt die Steuerfedern auch breit, aber nicht gefächert. Der mittelgroße Kopf ziert ein vier- bis sechzackiger Kamm und das Gesicht ist rot und federfrei.

Schnellwüchsig, robust und leistungstark

Diese drei Eigenschaften kennzeichnen die Australorps und sind vermutlich der Grund für ihre Beliebtheit. Sie überzeugen mit ihrer guten Legeleistung und kommen daher auch nur selten in Brutstimmung. Australorps sind ruhig und durch ihr Gewicht ist die Flugfähigkeit nicht stark ausgeprägt, sodass ein Zaunhöhe von 1,30 durchaus ausreicht. Durch ihre weiße Haut wurden und werden sie immer noch als Tafelhuhn geschätzt, dabei geben bereits die Junghähne einen ordentlichen Braten ab.

Für alle Interessierten der Rasse Australorps steht der Sonderverein gern unterstützend zur Seite.

Text: Kutsche; Fotos: Mertensotto, Schellschmidt, Wolters

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