Zwerg-Breda_Henne_schwarz

Zwerg-Breda – bald in Deutschland verschwunden?

Mit nur 3 Zuchten sind die Zwerg-Breda auf einen der letzten Plätze der Zuchttierbestanderfassung 2022. Auch auf Ausstellung sucht man diese Rasse vergebens. Daher muss dieser Verzwergung, der schon sehr seltenen niederländischen Großrasse, mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Anerkennung 2002 – doch die Geschichte reicht weit zurück

Wie auch die Breda stammen die Zwerg-Breda aus den Niederlanden. Der Name zeugt noch von ihrer niederländischen Herkunft: die Stadt Breda in der Provinz Nord-Brabant. 2002 wurden sie in Deutschland zur Anerkennung gebracht. Doch dabei ist die Rasse nichts Neues. Bereits in den 1930er Jahren wurde laut Überlieferungen die Rasse gezüchtet. Doch mit dem Zweiten Weltkrieg ging wohl die Zucht verloren. Zumindest gibt es keine Erkenntnisse über die weitere Zucht. Erst Anfang der 1960er Jahre wurde die Zwerg-Breda-Zucht wieder nachweislich aufgenommen. Als Ausgangsrassen fanden Zwerg-Eulenbarthühner und die Großrasse Verwendung. Später wurden auch Federfüßige Zwerghühner eingekreuzt. Ihre Anerkennung in Deutschland erhielten sie schließlich zur Nationalen 2002 in Erfurt in den Farbenschlägen Schwarz, Weiß, Blau-Gesäumt und Gesperbert.

Zwerg Breda haben ein charakteristisches Kopfprofil

Im Ursprungsland und in der EE heißen die Zwerg-Breda bzw. die großen Breda auch Kraaikoppen. Da aber die „Twentse Hoener“ bereits als Kraienköppe geführt werden, wurde ihr Herkunftsbereich namensgebend.

Kraaikoppen zu deutsch Krähenkopf passt auch als Bezeichnung für dieses Huhn. Charakteristisch ist der kurze, breite Kopf, der im Unterschied zu vielen Hühner keinen Kamm, sondern eine muldenartige Vertiefung mit leicht wulstigen Rändern den sog. Napfkamm trägt. Dieser besitzt zudem ein kleinen nach hinten gerichteten Schopf. Weitere Hauptrassemerkmale sind der gerade, lange und breite Rücken sowie der deutlich walzenförmige, leicht abfallend getragene Rumpf. Außerdem sind die geringe Laufbefiederung mit den an den Schenkeln sitzenden harten Geierfersen rassetypisch.

Vier Farbenschläge sind bei den Zwerg-Breda anerkannt

Schwarz, Weiß, Blau-Gesäumt und Gesperbert sind die Farbenschläge in denen die Zwerg-Breda bei uns und auch in den Niederlanden anerkannt sind. Dabei sind die Schwarzen wohl die Hauptfarbe. Die Schwarzen werden mit Grünglanz gefordert und bedarf noch einiger Zuchtarbeit. Diese können noch nicht mit dem Grünglanz anderer Rassen wie den Dt. Zwerg-Wyandotten mithalten. Die Weißen werden reinweiß gefordert. Die blau-gesäumten sind wie die meisten blauen Farbenschläge spalterbig. Hier fallen neben den Blauen, schmutzig weiße und schwarze Tiere. Die gesperberten Zwerg-Breda zeigen nicht wie die gestreiften Farbenschläge eine scharf abgegrenzte Federzeichnung. Die Farbe setzt sich aus dem Wechsel von Schwarz und Blaugrau zusammen, die leicht bogig quer gesperbert ist.

Keine Vielleger, dafür Winterleger

Die Zwerg-Breda sind sicher eine Zierde im Garten. Ihre Flugfaulheit mag sicher einigen Gartenbesitzern entgegenkommen. Sie legen zwar nicht viele Eier, doch dafür legen die Hennen auch in den Wintermonaten. Laut Standard kommen die Zwerg-Breda auf 80 weiße Eier in der ersten Legeperiode.

Die Zwerg-Breda sind Raritäten unter den Zwerghühnern. Falls Sie sich für diese Rasse interessieren, hilft ihnen der SV der Holländischen und seltenen Zwerghühner, der die Zwerg-Breda betreut, sicher weiter!

Text: Kutsche; Fotos: Mertensotto, Proll, Schellschmidt

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