Kropfmilch sorgt für einen guten Start ins Taubenleben

Kropfmilch – der Start ins Taubenleben

Unsere Rassetauben haben mit ihren Ahnen und nahen Verwandten eines gemeinsam: das sehr schnelle Wachstum. Binnen weniger Wochen sind die Jungtiere flügge und verlassen das Nest. Dieses enorm schnelle Wachsen sorgte für die Verbreitung und Durchsetzungsfähigkeit der Tauben. Der Hauptgrund dafür liegt in der Kropfmilch.

Kropfmilch als Basis

Die Natur hat einen Mechanismus erschaffen, der jenem der Säugetiere durchaus ähnlich ist. Daher entwickelte sich auch der Begriff Kropfmilch. Tauben haben jedoch keine Milchdrüsen, weshalb es höchstens um Ähnlichkeiten geht.

Ein Sekret, dass sich im Kropf bildet, wird den Jungtieren durch beide Elterntiere verabreicht. Die Bildung dieses Sekrets wird durch das Brutgeschäft angeregt. Kurz vor dem Schlupf ist dessen Entwicklung so weit, dass die Jungtiere sofort und vollständig versorgt werden können.

Erste Nahrung

In den ersten Lebenstagen ist die Kropfmilch für die frisch geschlüpften Küken die einzige und ausschließliche Nahrung. Nach wenigen Tagen kommen auch aufgeweichte Körner dazu. Spätestens nach einem Monat sind die Jungtiere dann selbstständig und müssen sich ihr Futter selbst besorgen.

Schnelles Wachstum dank Kropfmilch

Bei der Beobachtung vom Taubenküken zum Jungtier lernt man allerhand über die Unterschiede zwischen den Rassen oder auch Farbenschlägen. Vor allem aber lassen sich nahezu täglich Veränderungen feststellen. Schon nach wenigen Tagen setzt die Befiederung ein. Diese ist neben dem Körperwachstum vor allem für den hohen Energiebedarf verantwortlich. An allen Körperregionen sprießen die kleinen Federchen. Innerhalb von vier Wochen sind die Jungtiere dann in der Lage auszufliegen. Und dies alles nur wegen der Kropfmilch.

An den ersten Federn lassen sich bereits in der Nistschale erste Rückschlüsse über die Färbung ziehen. Dazu ist aber sehr viel Erfahrung nötig, denn wie bei allen Geflügelgattungen verändern sich die Tiere mit jeder Mauser.

Kurz- und Langschnäbler

Die Kropfmilch ist lebensnotwendig und unersetzlich. Umso wichtiger ist die problemlose Übergabe vom Alt- zum Jungtier. Mit der zunehmenden Zucht auf unterschiedliche Formen und Farben bildeten sich in menschlicher Obhut aber auch Rassen und Züchtungen heraus, bei denen diese Fähigkeit eingeschränkt wurde. In der Geschichtsschreibung zur Taubenzucht sind diese Prozesse und Entwicklungen nachweis- und belegbar.

Der entscheidende Faktor wurde in diesen Fällen der Mensch. Seine Zuchtvorstellungen bedurften einer Einflussnahme. Dessen Ideale wurden mit züchterischen und halterischen Maßnahmen erzielt. Viele Rassen sind also abhängig vom Zutun ihres Besitzers.

Lebensstart

Die Natur hat mit der Kropfmilch eine Möglichkeit geschaffen, den Tauben einen erheblichen Startvorteil zu verschaffen. Diese zu kennen und in der Zucht zu beachten, ist einer der wesentlichen Lerneffekte für Anfänger und Neueinsteiger. Und selbst erfahrene Züchterinnen und Züchter sammeln noch regelmäßig neue Erkenntnisse. In Ausgabe 8-2021 Ihrer Geflügelzeitung wird dieses Thema noch weiter vertieft.

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