KTZV-Senftenberg_Tierparkfest

Tiere und Seele gestreichelt

Kaiserwetter, Livemusik, Zirkusshow, Kuchen zum Niederknien – das Senftenberger Tierparkfest anno 2024 wusste mit Attraktionen am laufenden Band zu bestechen. Im Mittelpunkt standen die Tiere, ob in ihren lebensnahen Quartieren oder etwa in den Freigehegen, wo sich das Vorführen einer klassischen Schafschur zum Besuchermagnet entwickelte. An zahlreichen Infoständen zogen Tierfreunde oder Vereine Aufmerksamkeit auf sich, wie etwa der KTZV Kleintierzuchtverein Senftenberg und Umgebung e.V. Die hatten gleich mehrfachen Grund, auf dem Gelände einen Stand zu errichten. „Eine Zusammenarbeit unseres Vereins mit dem Tierpark reicht bis in das Jahr 1976 zurück, als wir hier eine Freilandschau durchführten“, begründet Bernd Behnisch. Seit 60 Jahren vollzieht der Senftenberger ehrenamtlichen Dienst für den Verein, der sich den lokalen Artenschutz auf die Fahne geschrieben hat. Er war es auch, der das Etablieren einer Infotafel im Tierpark anschob, auf der u.a. die spannende Geschichte vom Ei zum Küken erzählt wird. 23 Mitglieder zählt der KTZV, bei dem seit rund einem Jahr Enrico Eisebith als Vereinsvorsitzender Regie führt. Für den Stand zum Tierparkfest hatte er seine Rex-Kaninchen mitgebracht, die für ihr edles Kurzhaarfell in Samtoptik bewundert werden. Wie oft Eisebith am Sonntag die Käfigtür öffnen musste, damit Besucher das außergewöhnliche Fell streicheln können, hat er nicht gezählt. Selbst Bürgermeister Andreas Pfeiffer schaute bei den Kleintierzüchtern vorbei, um diesen seinen Respekt zu zollen. Immerhin gilt der KTZV Senftenberg und Umgebung mit 135 Jahren als der älteste, noch aktive Verein in der Stadt überhaupt. Um die Tradition fortzusetzen betreibt der Zusammenschluss konsequentes Werben und geht dabei auch neue Wege. So ist 2018 die Zuchtgemeinschaft Tierpark Senftenberg gegründet worden, die eng mit dem KTZV zusammenarbeitet. Mit Tierparkleiter Holger Loser und Siegmar Siewert haben wir dafür zwei hingebungsvolle Mitstreiter gewinnen können“, stellt Bernd Behnisch klar. Weitere Tierfreunde seien herzlich willkommen und könnten unter www.mitglied@ktzv-senftenberg.de Kontakt zu den Tierfreunden aufnehmen. Die zeichneten sich mit einem klassischen Wettkrähen (ab 9 Uhr) auch für den Auftakt des Tierparkfestes verantwortlich. Als Sieger ging ein Hahn der Rasse Antwerpener Bartzwerge hervor, der es binnen 30 Minuten auf 42 Krährufen brachte.

An zahlreichen Ständen konnten Tierparkfestbesucher Shows und Attraktionen erleben. So etwa bei einer klassischen Schafschur oder der Zirkusshow.

Im Beisein des Vorsitzenden des Rassegeflügel-Kreisverbandes Calau, Dietmar Schenker, regte Lothar Berg zu einem Umdenken bei der Geflügelzucht an. Trotz allen Respekts vor züchterischen Erfolgen blickt der Ex-Vorsitzende des KTZV Senftenberg mit Skepsis auf anhaltende Entwicklungstrends, die immer neuere Farbenschläge hervorbringen. So erreichten Zwerg-Wyandotten bereits 2015 allein 29 Farbenschläge. „Das geht zu Lasten vieler ursprünglicher Rassen, die Jahrzehnte dominierten. Es ist traurig, mit ansehen zu müssen, wenn heimische Geflügelrassen die Vorstufe zur Roten Liste erreichen, die früher einmal auf jedem Bauernhof zu sehen waren“, bedauert der Großkoschener.

Uwe Hegewald, LAUSITZER RUNDSCHAU

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