Flatternder Stockenten-Erpel

Stockenten – als Wildenten überall anzutreffen

Es gibt wohl kaum einen See, Flusslauf oder Bach, an dem wir keine Stockenten finden. Ihr Bestand wir in Europa auf etwa 8 Millionen Tiere geschätzt. Davon finden wir rund eine Millionen Tiere allein in Deutschland.

Auch für Züchter interessant

Die 120 Zuchttiere der Bestandserfassung des BDRG wirken dagegen ziemlich dürftig. Gerade einmal 25 Zuchten wurden erfasst. Dies liegt wohl vor allem an dem Umstand, dass die Stockente aufgrund ihrer Schlichtheit und Alltäglichkeit wenig Interesse weckt. Zudem sind sie im Bereich des Ziergeflügels angesiedelt. Für züchterische Ambitionen eignen sich die zahlreichen Rassen im Bereich des Rassegeflügels weitaus mehr. Dabei bietet auch die Stammform allerlei interessante Merkmale – nicht nur in Form und Färbung.

Stockenten als Vorbilder

Im Brutverhalten überraschen die Stockenten vor allem in Städten mit den ungewöhnlichsten Brutorten. Terrassen und Balkone – selbst hohe Dächer schrecken sie nicht ab. Nicht selten beginnt das Leben der Küken dann mit einem tiefen Sturz, bevor es ins Wasser geht. Die Brut in höher gelegenen Nestern ist ihnen also immer noch eigen.

In diesem Punkt schließt sich auch der Kreis zu ihren nahen Verwandten im Rassegeflügelbereich. Den Hochbrutflugenten war diese Eigenschaft anfangs auch noch gegeben. Vermutlich ist außer dem Namen aber nicht mehr viel übrig von dieser Eigenheit.

Schlichter Typ

Die Stockenten sind die Ahnen sämtlicher Hausenten. Einzige Ausnahme sind die aus Mittelamerika stammenden Warzenenten-Vorfahren. Zunächst begann in Asien die Domestikation, später dann auch im südlichen Europa. Die Ursprünglichkeit und Schlichtheit der Stockenten fand dabei zahlreiche Abwandlungen.

Schaut man sich das heutige Rassen- und Farbenspektrum an, so übersteigt das die Vorstellungskraft. Laufenten und Aylesburyenten haben alle den gleichen Ausgangspunkt. Dabei ging die Entwicklung fast immer zu mehr Größe. Mit den Smaragdenten und Zwergenten gibt es aber auch Rassen, die kleiner als ihre Ahnen sind.

Interessante Beurteilungsgrundlage

Ziemlich einmalig dürfte der Umstand sein, dass in der Merkmalsbeschreibung der Stockenten auch ihre Abkömmlinge erwähnt werden. Mehr noch, sie werden als Vergleichsbasis herangezogen. Die Stockenten sollen „leichter, eleganter und höher stehend“ als die Hochbrutflugenten sein.

Mit bis zu 1 350 Gramm ist der Erpel zwischen 60 und 65 cm lang. Die höchstens 1 150 Gramm wiegende Ente misst zwischen 50 und 60 cm. Den eher kleinen Körper tragen beide Geschlechter waagerecht. In der Färbung sind Ente und Erpel unterschiedlich.

Leuchtende und schlichte Färbung

Markant tritt beim Erpel der Stockenten der intensiv grünglänzende Kopf- und Halsbereich hervor. Den Abschluss dazu bildet ein weißer Halsring. Die Brust erscheint satt kastanienbraun. Die untere Körperhälfte ist grau mit feiner schwarzer Wellenzeichnung. Der Rücken ist graubraun und der Spiegel schwarz-weiß eingefasst stahlblau.

Die Ente ist viel schlichter, mit ihrer goldbraunen Färbung. Jede Feder ziert dabei eine klare und hufeisenförmige, braun-schwarze Zeichnung. Auch die Enten zeigen den stahlblauen Flügel und zudem goldfarbige Zügel an den Kopfseiten.

Stockenten sind Gründelenten

Die Stockenten gehören zu den Gründelenten. Die Tiere suchen ihre Nahrung auf dem Grund der Gewässer. Dabei tauchen sie aber nicht gänzlich ab. Mit „Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die höh“ kennt dies jedes Kind.

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