Weiße Indische Pfautauben waren 1977 Neue Tauben

Neue Tauben in vergangenen Zeiten

Im Januar 1977 fand die 25. Deutsche Taubenschau in Offenbach/Main statt. Insgesamt 6003 Nummern waren gemeldet, darunter fünf Volieren. Neue Tauben, also Neuzüchtungen, waren ebenfalls mit 62 Tieren in zehn Rassen vertreten.

Neue Tauben auch bei den Formentauben

Anhand der Bewertungsnoten lässt sich bereits einiges zur Qualität ablesen. Dabei war der Notendurchschnitt nur bei wenigen Varianten sehr schlecht. Vielmehr wurden meist schon passable Ergebnisse präsentiert. Was wurde aber aus den damaligen Neuzüchtungen? Neue Tauben waren damals die Lahoretauben, blaufahl ohne Binden. 2020 waren sie in 3 Zuchten mit 9 Paaren vertreten. Eine gesicherte Verbreitung sieht vermutlich anders aus.

Einst und jetzt

Im Katalog lesen wir weiterhin von zwei Varianten bei den Farbentauben. Dies waren Süddeutsche Mohrenköpfe, kleinlatzig, silber, sowie Süddeutsche Mönchtauben mit Spitzkappe, schwarz. Mit der Suche im heutigen Standard endete dann auch die Aufklärung. Neue Tauben waren sie einst, anerkannt wurden sie jedoch nicht, oder sie tauchen zumindest heute nicht mehr im Standard auf.

Neue Tauben geben Rätsel auf

Auch die Indischen Pfautauben, weiß, wurden in jenem Jahr gezeigt. Heute sind diese das Zugpferd der Rasse. Wie viele Zuchten es derzeit aber gibt, lässt sich nicht so recht ermitteln. Obgleich der Standard nur Indische Pfautauben mit Spitzkappe kennt, sind in der Bestandserfassung auch solche mit Rundhaube aufgeführt.

Mit 8 Zuchtpaaren in 2 Zuchten war der Bestand der Pfautauben, schwarz-gescheckt, 2020 sehr klein. Diese kamen 1977 aufgrund der Benotung wohl in bei jener Schau zur Anerkennung. Neue Tauben waren damals auch die Altdeutschen Mövchen, farbschwänzig. Heute kennen wir diese Zeichnungsart in den Farben Schwarz, Blau, Rot und Gelb. Sehr wahrscheinlich machten die schwarzen Farbenschwänze einst den Anfang.

Bewegliche Tümmlertauben

Neue Tauben stellten 1977 auch die Komorner Tümmler, einfarbig silber, dar. Knapp 40 Jahre später sind 3 Paare in einer Zucht vermutlich eine kleinere Basis als während der Anerkennungsphase. Kaum besser sah es 2020 mit den Tulaer Sternschwanztümmlern in Rot aus. In 5 Zuchten wurde mit 19 Paaren gezüchtet. Vergleicht man dies aber mit den Pommerschen Schaukappen, Weißschlag, schwarz, so ist dies eine beruhigende Basis. Letztere wurden 2020 gar nicht erfasst.

Spurlos verschwunden?

Neue Tauben gab es zu allen Zeiten, und mindestens in den Katalogen hinterließen sie ihre Spuren. 1977 tauchten auch die Münchner Tümmler, weiß, auf. Als weiterer Name wurden sie als Deutsche Flugroller benannt. Heute tauchen beiden Namen nicht im Standard auf und auch eine kurze Recherche im Internet bietet keine stichhaltige Antwort.

Ein Blick in so manch historischen Katalog fördert vermutlich noch weitere interessante Episoden und Tatsachen hervor. Vor allem aber der Vergleich mit der Gegenwart offenbart den eigentlichen Beitrag zur Geschichtsschreibung bei den Tauben.

Fotos: Archiv Geflügelzeitung

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