eine hochfeine schwarze Nackthalshenne

Nackthalshühner – urige, mythenumwobene Rasse, die optische Akzente setzt

Wahrgenommen hat die Nackthalshühner wohl jeder schon einmal, der regelmäßiger Besucher größerer Schauen ist und die Käfigreihen der Hühner nicht ausgelassen hat. Beim ersten Anblick geht  es den allermeisten Betrachtenden wohl gleich. Sind sie auf ihre Art schön oder fallen sie eher in die Kategorie „kann man, muss man aber nicht“. Zu welchem Urteil man gelangt ist jedem selbst überlassen. Ihre umfangreiche Geschichte jedoch ist über jeden Zweifel erhaben, dass es schon immer einen ausreichend großen Züchterkreis gegeben haben muss, der dafür gesorgt hat, dass wir auch heute noch Nackthalshühner auf unseren Ausstellungen bewundern können. 

Ein Blick in die Geschichte der Nackthalshühner

Transsylvanien, eine Region in Rumänien, die sich durch ihre bergigen, unwirklichen Grenzgebiete,  mittelalterliche Städte, Burgen und die Legende um den Vampir Graf Dracula, einen festen Platz in den Märchenbüchern gesichert hat, soll die Entstehungsregion der Nackthalshühner sein. Ein anderer Name für die beschriebene Region ist auch „Siebenbürgen“, weshalb man diese Rasse auch immer wieder in historischer Fachliteratur unter der Bezeichnung der „Siebenbürgen Nackthälse“ antreffen kann. Die mythische Region mag in gewisser Weise auch eine mythische Einwirkung auf die Geschichte der Rasse gehabt haben. Bis heute ist ihre endgültige Entstehung unaufgeklärt. Die wildesten Vermutungen sind zur Lösung dieses Rätsels bereits angestellt worden. Die spannendste ist wohl diejenige, dass Truthüher an der Erzüchtung beteiligt gewesen seien. Das mag aus der damaligen Sicht eine logische Schlussfolgerung gewesen sein, kann heute jedoch nur belächelt werden.

Ein historisches Bild verschiedener Nackthälse
Ein historisches Bild verschiedener Nackthälse

Zucht und Haltung der Nackthalshühner

Schon bei der Recherche zu diesen besonderen Hühnern wurde ihnen von allen Autoren eine unglaubliche Wirtschaftlichkeit und Wetterhärte attestiert. Nicht nur die Witterung in ihrer Heimatregion muss ihnen den Charakterzug zweifelsohne abverlangt haben. Auch das eher magere Vorhandensein von nährstoffreichem Futter, hat die Nackthälse zu exzellenten Futtersuchern gemacht. Fritz Pfenningstorff empfiehlt in seinem Fachbuch die ausdrückliche Haltung der Tiere mit viel Freigang, da sie dem Züchter so viel Futter ersparten. Dieses Verhalten unterstreicht den umtriebigen, flüchtigen Charakter eines waschechten Landhuhnes. Auch die Brutlust der Nackthalshühner ist nicht sehr ausgeprägt. In besagten historischen Quellen wird zudem berichtet, dass die Hennen ausgesprochen gute Winterlegerinnen seien. Die weißschaligen Eier, die zwischen 55 und 60 Gramm wiegen, sind ausgesprochen kunstbrutfest. Die Küken schlüpfen gut, befiedern schnell und können problemlos gemästet werden. In der Zucht der Nackthalshühner ist darauf zu achten, dass auch immer wieder Tiere mit leichten Federstoppeln am Halsbereich Einzug in die Zuchtstämme haben. Düringen erwähnt in diesem Zusammenhang einen Rückgang der Befruchtung, wenn zu lange Tiere mit rein nackten Hälsen untereinander verpaart werden. An ihren Stall haben die Nackthalshühner die gleichen Ansprüche wie fast alle Hühnerrassen. Trocken und zugfrei sind in diesem Zusammenhang die wichtigste Adjektive, die es zu nennen gilt.

Wer gerne mehr lesen möchte zu diesen besonderen Hühnern, der muss in Ausgabe 21 der Geflügelzeitung schauen.

Text: Gebert, Fotos: Proll, Wolters

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