Gesunde und krankhafte Laufschuppung beim Huhn

Laufschuppung und ihre Erscheinung

Schuppen und Federn besaßen schon die Dinosaurier. Deren Funktion hat sich zudem seither nicht so sehr geändert. Die Laufschuppung ist jedoch das letzte Überbleibsel dieser Form der Körperbedeckung bei unserem Rassegeflügel. Überall sonst bilden die Federn einen Mantel.

Anatomie und Laufschuppung

Der zumeist sichtbare Teil des Laufes beim Geflügel setzt sich aus Ferse, Mittelfuß und den Zehen zusammen. Der Unterschenkel ist dagegen vom Gefieder bedeckt. Knie und Oberschenkel liegen unter der Körperseitenhaut und sind am lebenden Tier nicht sichtbar. All diese Teile bilden die Beine beim Geflügel. Die Laufschuppung finden wir aber nur auf dem Mittelfuß und den Zehen. Beides zusammen bezeichnet der Standard auch als Fuß.

Besonderheiten der Anatomie findet wir bei einigen Hühnerrassen mit der 5. Zehe, die oberhalb der Hinterzehe angeordnet ist. Dabei ist diese Hinterzehe in jedem Fall gut abgespreizt vom Mittelfuß. Liegt sie hingegen an, sprechen wir vom Entenfuß. Dieser ist beim Wassergeflügel wiederum normal, da die Hinterzehe schwächer ausgebildet ist.

Hornschuppen

Ebenso wie die Federn, besteht die Laufschuppung aus Hornsubstanz. Dabei zeigen sich stark verhornte Hautbezirke. Voneinander abgegrenzt sind sie durch weniger stark verhornte Furchen. Bei unserem Rassegeflügel finden wir an der Vorderseite der Läufe eine feste und grobe Schuppung. An der Hinterseite sowie an der Fußsohle ist diese hingegen weniger fest. Die Laufschuppung wächst mit dem Tier stetig mit und ist erst im adulten Zustand endgültig ausgebildet.

Federn statt Schuppen

Bei einzelnen Hühnerrassen nimmt die Laufschuppung auch einen besonderen Schwerpunkt bei der Bewertung ein. So verlangt der Standard zum Beispiel bei den Ko-Shamo mehrere gut erkennbare Schuppenreihen. Bei anderen Züchtungen sowohl bei den Hühnern als auch den Tauben finden wir eine Befiederung an den Läufen, bis hin zu einer vollen Latschenbildung.

Laufschuppung in Farbe

Während bei den Tauben die Läufe rot sind, sind sie bei den Gänsen überwiegend organgefarbig. Bei den Enten gibt es dann schon Züchtungen mit orangenen bis fast schwarzen Läufen. Richtig bunt wird es aber bei den Hühnern. Fleischfarbig, Weidengrün, Gelb, Schwarz oder Grau – fast alles ist möglich. 

Probleme und Pflege

Die Kalkbeinmilbe ist für das menschliche Auge unsichtbar, stört und belästigt unsere Tiere aber erheblich. Der Parasit nistet sich unter den Schuppen ein und wandert auch zu weiteren Tieren im Stall. Eine Behandlung ist für das Tierwohl unerlässlich. Wenn nicht, dann verstärken sich die kalkartigen Ablagerungen unter der Laufschuppung zunehmend und bereiten den Tieren Schmerzen. Eine Behandlung kann mit einem Bad in Glycerin oder zum Beispiel in Salatöl erfolgen. Wenn nötig, wird diese Prozedur häufiger wiederholt. Durch die Behandlung ersticken die Milben. Erst wenn der Normalzustand wieder hergestellt ist, endet die Behandlung. Daneben gilt es natürlich auch, den Stall gründlich zu säubern und zu desinfizieren.

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