Der Austausch von Zuchtmaterial ist für die Rassegeflügelzucht unabdingbar. In welcher Form das genetische Material ausgetauscht wird, hängt manchmal von den Möglichkeiten ab oder einfach von den Vorlieben eines jeden. Viele mögen den Austausch von Bruteiern, vermeiden es jedoch die Bruteier zu versenden, da es zu viel Risiko birgt. Auch die Neuanschaffung einer Rasse über Bruteier ist beliebt, wobei nicht jeder Züchter Bruteier versendet. Sicher hat sich jeder Züchter bereits seine Meinung über den Bruteiversand gebildet. Wer ein ernsthaftes Interesse an einem erfolgreichen Bruteiversand hat, sollte jedoch einiges beachten.
Was muss der Versender von Bruteiern beachten?
Wie auch für die eigene Bruteiauswahl sollten auch für den Verkauf oder die Abgabe nur die geeignetsten Bruteier gewählt werden. Besonders sollten nur die frischesten Eier gewählt werden. Bei Eiern, die über 10 Tage alt sind, sinkt der Schlupferfolg merklich. Da beim Versenden noch ca. drei Tage Versand und ein Ruhetag eingerechnet werden müssen, sollten die Eier zum Versanddatum nicht zwingend älter als sechs Tage sein.
Risse und Schäden können während des Versands schon zu leicht entstehen, daher sollten erst gar keine Eier mit Haarrissen etc. auf Reise gehen. Mit einem Durchleuchten der Bruteier, können solche Eier entdeckt und aussortiert werden.


Die Verpackung
Nur wenn das Paket mit den Bruteiern ordentlich verpackt ist, kann es den Versand überstehen. Innerhalb des Paketes dürfen die Eier sich nicht hin- und herbewegen. Für eine ordentliche Polsterung muss aber gesorgt werden. Immerhin muss ein Paket eine Fallhöhe von 80 cm aushalten!
Paketauswahl: Je nach Anzahl der Eierpappen sollte ein ausreichend großer Karton gewählt werden. Rund um die Eierpappen sollte genügend Platz für das Verpackungsmaterial sein. Ein Schuhkarton reicht nicht für eine 10er Eierpappe.
Verpackungsmaterial: Als Verpackungsmaterial eignet sich vieles: Zeitungen, die zusammengeknüllt sind, Luftpolsterfolie, Holzspäne oder sogar echte Schafwolle sind geeignete Verpackungsmaterialien.
Herangehensweise: Nachfolgend soll beispielhaft ein geeigneter Bruteiversand mit vielen positiven Erfahrungen vorgestellt werden.
Zunächst werden die Bruteier einzeln mit einem Blatt Küchenrolle in ein 10er-Eierkarton gestellt. Denn die beste Polsterung des Eierkartons bringt nichts, wenn die Eier innerhalb der Pappe sich frei bewegen. Die Eierpappe wird mit Paketband verschlossen. Anschließend wird sie mittig in einen Karton, der zu einem Drittel mit Holzspänen gefüllt ist, gelegt. Nun wird der Karton vollständig mit Holzspänen gefüllt. Der Karton wird verschlossen und erhält rund um die Aufschrift „Vorsicht Glas“/ „Vorsicht zerbrechlich“.


Verschiedene Materialien eignen sich zum Verpacken der Bruteier. Einstreu, grobe Holzspäne, Wellpappe oder zusammengeknülltes Zeitungspapier – vieles eignet sich als Verpackungsmaterial.
Was sollte der Empfänger von Bruteiern beachten?
Nach Ankunft der Bruteier werden die Bruteier ausgepackt und zunächst sachgerecht gelagert. Es ist empfehlenswert die Bruteier nach Transport 24 h ruhen zu lassen. Beschädigte Eier sind auszusortieren. Zusätzlich sollte jedes Ei durchleuchtet werden, um Haarrisse oder wandernde Luftblasen festzustellen. Haarrisse können ggf. mit Heftpflastern fixiert werden, solange die Eihaut intakt ist. Bruteier mit wandernden Luftblasen lassen meist keinen Erfolg versprechen.
Ein gelungener Versand freut nicht nur den Züchter mit der neuen Scharr von Küken, sondern meist auch den Versender. Daher ist eine Nachricht über den gelungenen Versand bei den meisten gern erwünscht!
Das könnte Sie auch interessieren: „Das Brutei – die richtige Auswahl entscheidet über den Bruterfolg„.
Text: Kutsche; Fotos: Kutsche, Schreiter