Mit 771 erfassten Zuchten stehen die New Hampshire auf Platz zwei der am häufigsten gezüchteten Großrassen. Lediglich die Italiener werden noch häufiger gezüchtet. Gründe für die Beliebtheit dieser Rasse gibt es viele.

Entwicklung aus Rhodeländern

Die Erzüchter der New Hampshire setzten ihre Ziele konsequent um und erfüllten damit die Wünsche vieler Halter und Züchter: ein schnell wachsendes, vitales, frohwüchsiges und schnell befiederndes Huhn.

Bei der Erzüchtung wurden jedoch alleinig Rhodeländer verwendet. Nach einer rund dreißigjährigen Entwicklungsperiode in Rhode Island, Massachusetts und New Hampshire entstand durch beständige Selektion diese neue Rasse. Im Jahr 1935 wurde sie in den USA in den Standard of Perfection aufgenommen.

Der Weg nach Deutschland

Nach Deutschland gelangten die New Hampshire ab 1947 vor allem durch Brutei- und Kükentransporte. Schnell erfreuten sie sich dank ihrer guten Leistungseigenschaften großer Beliebtheit. 1950 gründete sich der Sonderverein der New-Hampshire-Züchter. Dieser forderte neben einem einheitlichen Rassebild auch die Leistung und Frohwüchsigkeit als Zuchtziel.
Unter den Rassegeflügelzüchtern gab es anfangs sowohl Zuspruch als auch Ablehnung. Letztlich ist es den Bemühungen des Sondervereins zu verdanken, dass die Rasse zugelassen wurde und die Musterbeschreibung 1951 vom BZA angenommen wurde.

Neben dem Sonderverein im Westen Deutschlands entwickelte sich in der DDR eine SZG, wobei die Entwicklung in beiden Teilen des Landes vergleichbar verlief. Mit der Wiedervereinigung schlossen sich SV und SZG zusammen. Durch den während der Teilung eingeschränkten, aber dennoch bestehenden Austausch war der Zuchtstand ähnlich. Bereits 1968/69 wurde die Musterbeschreibung überarbeitet und 1981 der Europastandard veröffentlicht.

Farbschläge der New Hampshire

Der goldbraune Farbenschlag ist der ursprünglichste und auch heute noch der am weitesten verbreitete unter den derzeit drei anerkannten Farbenschlägen.
Die weißen New Hampshire wurden 1956 vom BDRG anerkannt und von A. Riedel herausgezüchtet. Gegenüber den goldbraunen Tieren führten sie jedoch stets ein Schattendasein.
Im Jahr 2009 wurden die Goldbraun-Blaugezeichneten New Hampshire nach mehrjähriger Zuchtarbeit durch H. Kluss zur Anerkennung gebracht.

Die Bezeichnung Goldbraun trifft dabei eher auf die Farbe der Hennen zu. Diese zeigt von Hals über Rücken, Flügel, Bauch und Brust bis hin zum Sattel ein Goldbraun, das etwa der Brustfarbe des Hahns entspricht. Im unteren Drittel des Halsbehangs zeigt die Henne eine schwarze Schaftstrichzeichnung. Die Unterfarbe ist bei beiden Geschlechtern gelb.
Die Steuerfedern sind bei Henne und Hahn schwarz und werden beim Hahn von einer reichen Besichelung abgedeckt, die satten Grünlack zeigt.

Rassetypisch, insbesondere beim Hahn, ist der Farbdreiklang: der goldbraune Halsbehang, der etwas dunklere Sattelbehang sowie die kastanienbraune Rücken-, Schulter- und Flügeldeckenpartie.
Bei den goldbraun-blaugezeichneten Tieren entspricht das Farbschema dem der goldbraunen, jedoch ist die Zeichnungsfarbe blau statt schwarz.
Beim weißen Farbenschlag wird ein reines Silberweiß ohne gelben Anflug gefordert.

Kräftiger Körperbau

Der New Hampshire ist ein Huhn ohne Übertreibungen. Als mittelschwere, kräftige Rasse zeigt es eine gut gerundete Körperform. Auf den sichtbaren, muskulösen Schenkeln sitzt der mittellange, breite Rumpf mit breiter Brust und vollem Bauch. Der Rücken ist leicht hohlrund, der Sattel breit und geht in den mittellangen, gut ausgebreiteten, mittelhoch getragenen Schwanz über.

Der Stand ist mittelhoch, die Läufe kräftig mit gut gespreizten, geraden Zehen. Die Lauffarbe ist gelb.
Auf dem mittelgroßen Kopf sitzt ein Kamm mit 4 bis 6 Zacken, der fest aufliegt und in der Kammfahne der Nackenlinie folgt. Die Kehllappen sollen gut proportioniert und frei von Falten sein. Die großen orangen bis roten Augen runden das Gesamtbild ab.

Pflegeleichte und beliebte New Hampshire

New Hampshire sind durch ihre problemlose Aufzucht und Haltung besonders bei Hobbyhaltern und Einsteigern in die Rassegeflügelzucht beliebt. Ihre Legefreudigkeit, verbunden mit dem fehlenden Bruttrieb, überzeugt ebenso wie ihre Vitalität und ihr attraktives Erscheinungsbild.

Wer Interesse an dieser Rasse hat, findet im Sonderverein der Züchter des New-Hampshire- und Zwerg-New-Hampshire-Huhnes den passenden Ansprechpartner.

Text: Kutsche; Fotos: GZ-Archiv, Mertensotto, Proll, Schellschmidt


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