Ein-Zwerg-Brakel-Hahn-in-Gold

Zwerg-Brakel – ein lebhaftes und zutrauliches Zwerghuhn

Die Idee einer Verzwergung der Großrasse ist bei den Zwerg-Brakel perfekt aufgegangen. Nach der weiten Verbreitung der großen Brakel fehlte es nicht an Versuchen, ein Ebenbild in Zwergform zu schaffen. Die ersten Zuchtversuche sind im Verlauf des ersten Weltkrieges vernichtet worden. Die Erzüchtung der Zwerg-Brakel haben wir Friedrich G. Werthmann zu verdanken.

Sind die Zwerg-Brakel eine rein deutsche Rasse?

Zwar verdankt die Großrasse ihren Namen den Herkunftsorten Op- und Neederbrakel in Flandern, jedoch ist ihr verzwergtes Ebenbild eine rein deutsche Züchtung. Friedrich G. Werthmann schuf nach jahrelanger Zuchtarbeit mit Silberbrakeln und Deutschen Zwerghühnern in schwarz zunächst die silbernen Zwerg-Brakel, die schließlich 1956 bei der Deutschen Junggeflügelschau in Hannover offiziell ihre Anerkennung erhielten. Die Zwerg-Brakel in gold wurden 20 Jahre später zur Anerkennung gebracht. Auch hier wirkte neben zahlreichen anderen Züchtern Friedrich G. Werthmannn mit, der jedoch nicht mehr die Anerkennung der goldenen miterleben konnte.

Kontrastreiche Bänderung

Die Querbänderung ist es, die dieses feine Zwerghuhn so anschaulich macht. Die beiden Farbenschläge silber und gold unterscheiden sich in ihrer Zeichnungsanlage nicht. Die Zeichnungsfarben sind im Farbschlag gold goldbraun anstatt silberweiß. Aber was wird überhaupt unter einer Querbänderung verstanden? Die Bänderung bezeichnet ein zur Feder quer verlaufende gleichmäßig klare Streifenbildung. Bei den Zwerg-Brakel grenzt sich der breitere schwarze Streifen der Grundfarbe von der silbernen bzw. goldenen Zeichnungsfarbe klar ab. Dieses Zeichnungsspiel im Einklang mit dem abgerundeten rechteckig wirkenden Rumpf, hoch getragenem Schwanz und dem feinen Einfachkamm gibt der Rasse ihre edle Gestalt.

Temperamentvolles Wesen

Dass die Zwerg-Brakel ein lebhaftes Temperament besitzen, kommt am besten im Freilauf zur Geltung. Dennoch zeigt sich dieses Zwerghuhn als eine zutrauliche und nicht scheue Rasse. Auch als gute Futtersucher erweisen sich die Zwerg-Brakel gerade im Freilauf. Eine Volierenhaltung ist jedoch auch möglich. Denn die Zuchtidee ist und bleibt ein Zwerghuhn in Landhuhnform, das die Vorzüge der Großrasse besitzt und auch in eingeschränkten Platzverhältnissen gehalten werden kann. Mit einer geforderten Leistung von 120 Eiern in der ersten Legeperiode mit einem Gewicht von mindestens 35 g sind die leichten Hennen fleißige Legerinnen. Die frühreifen Hennen kommen auf ein Gewicht von 900 g. Der Hahn wiegt mit 1000 g nicht erheblich mehr. Um die Zwerg-Brakel in ihrer zierlichen und dennoch derben Form nicht zu verlieren, sollte auch das Gewicht beigehalten und Übergröße oder extreme Kleinheit nicht zum Ziel erklärt werden.

Zwerg-Brakel sind selten zu finden

Wer eine Zwerg-Brakel Glucke mit ihren Küken über den grünen Auslauf spazieren sehen möchte, der sucht vergeblich. Der Bruttrieb dieser Rasse ist kaum noch vorhanden. Doch wachsen die Jungtiere schnell und zuverlässig, aber sollte auch hier der Auslauf gut gesichert sein, denn ist die Lebhaftigkeit und das Temperament schon bei den kleinsten gut ausgebildet. Diese Eigenschaften müssen unbedingt bewahrt werden! Wer an der Erhaltung dieser seltenen Rasse Anteil haben möchte, ist sicher beim betreuenden Sonderverein gern gesehen.

Text: Kutsche; Fotos: GZ-Archiv

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