Rheinische Ringschläger: Eleganz im Flug und Charakter
Schon im Namen steckt, was diese Rasse so besonders macht: das Ringschlagen. Die Rheinischen Ringschläger gehören, ebenso wie die Belgischen Ringschläger, das Speelderken und die Anatolischen Ringschläger, zur Gruppe der Spielflugtauben.
Hauptrassemerkmal: das Ringschlagen
Die Heimat der Rheinischen Ringschläger liegt in den Niederlanden. Von dort aus gelangten sie an den Niederrhein, wo sie züchterisch weiterentwickelt wurden. Ähnlich wie bei den Belgischen Ringschlägern und dem Speelderken erfreuten sich die Züchter vermutlich an dem außergewöhnlichen Flugspiel. Dieses Merkmal scheint jedoch nicht nur in Westeuropa entstanden zu sein, so zeigen die Anatolischen Ringschläger ein ähnliches Flugschauspiel.
Das Ringschlagen ist Teil des Balzverhaltens: Der Täuber umwirbt seine Täubin, indem er in etwa einem Meter Höhe mit klatschenden Flügeln kreisend um sie fliegt. Da dieses Flugspiel neben dem äußeren Erscheinungsbild charakteristisch für die Rasse ist, darf es in der Zucht nicht verloren gehen. Aus diesem Grund führt der Sonderverein jährlich Ringschlag-Wettbewerbe durch. Der Wert eins Täubers steigt dabei, je mehr Kreise er schafft und umso korrekter das Klatschen und Ringschlagen aufgeführt wird.


Schlichte Erscheinung
In der Form erinnern die Rheinischen Ringschläger an robuste, gedrungene Feldtauben. Sie sind stets glattfüßig. Die Brust soll breit, voll und leicht vorgewölbt sein. Die Flügel liegen auf dem Schwanz auf und reichen fast bis zu dessen Ende, ohne sich zu kreuzen. Die Handschwingen sind breit, elastisch und können durch das Klatschen leicht abgenutzt sein.
Wichtig ist, dass die Schwanzfedern geschlossen getragen werden, dennoch wirkt der Schwanz selten so schmal wie bei vergleichbaren Rassen.
Kopfpunkte
Die Rheinischen Ringschläger tragen stets eine breit angesetzte, volle Spitzkappe, die den Kopf leicht überragt. Sie bildet am Hinterhals einen Kamm.
Der Kopf ist im Seitenprofil länglich, mit hoher, breiter und gewölbter Stirn.
Der mittellange Schnabel wirkt ausgesprochen fein. Die Augenfarbe ist immer dunkel, der Augenrand hingegen hell.
Rheinische Ringschläger nur in Mönchzeichnung
Alle Farbenschläge der Rheinischen Ringschläger werden ausschließlich in Mönchzeichnung gezüchtet. Dabei sind Kopf und mindestens sechs Handschwingen weiß; das übrige Gefieder inklusive der Innenseite der Kappe ist farbig. Der Kopfschnitt verläuft möglichst glatt in leichtem Bogen zur Kappe hin, etwa fünf Millimeter unterhalb von Schnabel und Augen.


Die Rheinischen Ringschläger sind in zehn Farbenschlägen anerkannt:
- Schwarz
- Blau mit schwarzen Binden
- Blaugehämmert
- Rot
- Gelb
- Rotfahl
- Gelbfahl
- Rotfahl-Gehämmert
- Gelbfahl-Gehämmert
- Blauschimmel
Bei allen Farbenschlägen wird eine intensive Farbe angestrebt.
Das Wesen der Rheinischen Ringschläger
Neben ihrem Temperament zeichnen sich die Rheinischen Ringschläger durch große Zutraulichkeit aus. Besonders die Täubinnen sind während der Trennung im Herbst sehr anschmiegsam gegenüber ihrem Züchter.
Außerdem weisen sie eine besondere Zuverlässigkeit in Brut und Aufzucht auf, was sie auch für die Ammenzucht interessant macht
Wer sie im Freiflug hält, wird überrascht sein, wie ortstreu sie sind: Sie streifen nur selten weit umher.

Ringschlagen erleben
Das spektakuläre Flugspiel der Rheinischen Ringschläger lässt sich während der gesamten Zuchtsaison beobachten. Wer es jedoch einmal live erleben möchte, kann dies am Stand des Sondervereins auf den Großschauen tun: In einer aufgebauten Voliere ziehen die Rheinischen Ringschläger dort ihre Kreise.

Weitere Informationen erhalten Sie direkt am Stand oder auf der Website des Sondervereins der Züchter von Ringschlägertauben.
Text: Kutsche; Fotos: Barth, Dr. Oehm